Faust und die Kräuterhexe

Brigitte Just, 2010

Uraufführung
17.05.2014 Knittlinger Kelter

Weitere Auftritte
31.05.2014 Fauststadtfest Kirchplatz
02.06.2014 Fauststadtfest Kirchplatz
19.09.2014 StaGes, Staufen, beim Stadtschloss

„Euer Mundwerk spuckt Gift und Galle, doch nicht der Geist, sondern die Leber ist krank. Ihr solltet nicht so viel Bier trinken!“

Faust in Faust und die Kräuterhexe

Historischer Hintergrund

1520 war Faust in Bamberg, um Fürstbischof Georg III ein Horoskop zu erstellen. Dieser war maßgeblich an der Verfassung der Bamberger Halsgerichtsordnung beteiligt, die sich mit der peinlichen Befragung befasste.

Die Story

Faust ist nach dem Aufenthalt in Bamberg wieder auf Reisen, begleitet von Ingmar, seinem Famulus. Zufällig treffen sie vor den Toren einer nicht näher benannten Burganlage auf eine alte Bekannte des Magiers. Es ist Sybilla, die Kräuterhexe von Maulbronn. Von ihr erfährt Faust, dass der Burgherr, Graf von Wiesenhof schwer erkrankt ist.
Die Gräfin ist inzwischen völlig verzweifelt wegen der Krankheit ihres Gatten und will einen anderen Medicus suchen, der ihm helfen kann. Ihre Zofe schlägt vor, die Kräuterhexe aufzusuchen, doch die Gräfin fürchtet sich vor Hexen. In letzter Zeit sind viele Kräuterfrauen nach peinlicher Befragung auf dem Scheiterhaufen gelandet. Zu den Folter- und Verhörmethoden lässt Fürstbischof Georg von Bamberg, ein Verwandter des Grafen gerade ein Buch schreiben.

Faust sucht die Burgschenke auf. Dort kann er die kritischen Stammgäste von seinen Fähigkeiten als Magicus überzeugen. Darunter ist auch die Küchenmagd des Grafen.

Im Gasthaus gibt es eine Schankmaid, die unter einer Amnesie leidet. Sie weiß nichts mehr über ihre Herkunft außer ihrem Vornamen Grete, der auf ihrem Amulett steht. Grete und Sebastian, der Sohn des Grafen sind unsterblich ineinander verliebt. Deshalb sucht er oft in die Burgschenke auf. Nun eilt er herbei, um die Küchenmagd zu holen. Er selbst bleibt im Gasthaus und berichtet Faust über die Krankheit des Vaters.

Faust besucht schließlich den Grafen, der unter schrecklichem Durchfall leidet, und verordnet dem Patienten eine strenge Diät. Dann werde er wieder ganz gesund. Überglücklich verlangt die Gräfin noch ein anderes Mittel von Faust, dessen Wirkung man zunächst nur durch Mephistos Andeutungen vermuten kann.

Sybilla braut für den Grafen ein potenzförderndes Mittel. Sie geht in ihre Hütte, um dort nach einer Zutat zu suchen. Mephisto nützt den unbeobachteten Moment, um etwas in den Kessel zu schütten. Ingmar war Kräuter sammeln, kommt in diesem Augenblick zurück und sieht was geschieht, doch Faust glaubt ihm nicht.

Die Küchenmagd serviert dem Grafen das Nachtmahl und den Zaubertrank. Etwas später betritt die Gräfin das Schlafgemach und hofft auf eine Liebesnacht. Doch was zunächst vielversprechend beginnt, findet ein jähes Ende, als sie rote Flecken im Gesicht des Gatten erblickt. Sie flieht und ruft verzweifelt nach ihrer Zofe, die sie zu Faust schicken will. Da kommt der erzürnte Graf dazu. Man bringt ihm einen Spiegel.

Die Zofe soll nun nicht Faust, sondern den alten Medicus holen und trifft dabei Sebastian von Wiesenhof und Ritter Hans von Finsterwalde. Die beiden kommen völlig betrunken aus der Burgschenke, denn Hans ist der Bruder von Grete, der Schankmaid. Er hat sie seit Wochen gesucht. Da sie eine Adlige ist, kann Sebastian nun um ihre Hand anhalten. Das haben die beiden ausgiebig gefeiert. Ganz nebenbei erfährt die Zofe, dass der Fürstbischof von Bamberg auf dem Weg zu Graf von Wiesenhof ist.
Faust ist gewarnt und will fliehen. Früh morgens kommt er zu Sybilla. Als sie von der bevorstehenden Ankunft des Bambergers hört, will auch sie nur noch weg. Schnell packen sie alles zusammen und fliehen mit Ingmar, der lautstark protestiert, weil ihm mal wieder keiner geglaubt hat.

Graf von Wiesenhof weiß nun über die List der Gräfin Bescheid und will Faust gefangen nehmen, bis der Fürstbischof eintrifft. Er denkt über die Bestrafung seines hinterlistigen Weibes nach. Doch dann besinnt er sich anders und zieht sie ins Schlafgemach.